Praxisanleitung in der Pflege kontinuierlich weiterentwickeln
Praxisanleitende wählen ihre jährlichen Pflichtfortbildungen häufig selbst aus – teilweise wird ihnen jedoch ein fester Termin zugewiesen. Das führt in der Praxis oft zu sehr gemischten Gruppen mit Teilnehmenden aus unterschiedlichen Berufszweigen (z. B. Pflege, Notfallsanitäter:innen, Ergotherapeut:innen, Physiotherapeut:innen). Die Anleitenden bringen dabei ganz unterschiedliche Vorerfahrungen und Themenschwerpunkte mit. Das kann den Horizont erweitern, erschwert jedoch mitunter das vertiefte Arbeiten an spezifischen Fragestellungen.
Diese Fortbildung richtet sich gezielt an Praxisanleitende aus der Pflege, die ihre Anleitungspraxis im Austausch mit Kolleg:innen weiterentwickeln möchten. Eine feste Gruppe von Teilnehmenden hat bereits an einer ersten Veranstaltung teilgenommen und den Wunsch geäußert kontinuierlich weiterzuarbeiten – neue Praxisanleitende aus dem Bereich der Pflege sind herzlich willkommen!
Im Mittelpunkt steht der konkrete Anleitungsalltag: Gemeinsam vertiefen wir praxisrelevante Themen, reflektieren Erfahrungen und entwickeln tragfähige Strategien für die Ausbildung in Pflegeeinrichtungen.
Nach dem erfolgreichen Auftakt, bei dem wir die Anleitungsinhalte für einzelne Einsätze strukturiert haben, arbeiten wir nun weiter an folgenden Themen:
Tag 1: Methoden der Anleitung – vom Plan zur Umsetzung
Am ersten Tag steht die methodische Umsetzung der geplanten Anleitungsinhalte im Mittelpunkt. Gemeinsam werden unterschiedliche Modelle und Werkzeuge erarbeitet, die eine kompetenzorientierte Anleitung ermöglichen.
Inhalte:
- Das Kompetenznetz: Anleitung planen, Vorwissen ermitteln, Lernfortschritte einschätzen
- Vier-Stufen-Methode: Analyse und gezielte Anwendung in der Praxis
- Modell der vollständigen Handlung: Ganzheitliches Lernen fördern – von Planung bis Reflexion
- Lern- und Arbeitsaufträge entwickeln: Lernen strukturieren und Anwendung stärken
- Praxisorientierte Methodenauswahl abgestimmt auf Ausbildungsinhalte und Zielgruppen
Tag 2: Lern- und Reflexionstypen erkennen und individuell fördern
Der zweiten Tag widmet sich der Individualität des Lernens. Es geht darum, Lern- und Reflexionstypen zu erkennen und gezielt zu unterstützen, um Ausbildungsgespräche wirksam und ressourcenorientiert zu gestalten.
Inhalte:
- Lerntypen erkennen: Informationsaufnahme über Sinneskanäle fördern
- Lernstile nach Kolb: Praktiker, Entscheider, Denker, Kreative – Vielfalt im Lernverhalten nutzen
- Reflexionstypen verstehen: Auszubildende bei Reflexion und Selbstwahrnehmung begleiten
- Gestaltung wirksamer Reflexionsgespräche im Ausbildungsalltag und in Prüfungssituationen
- Ausbildungsgespräche als Werkzeug individueller Förderung
Tag 3: Beurteilen und Bewerten – zwischen Beobachtung und Entscheidung
Der dritte Tag widmet sich dem Thema Beurteilen und Bewerten und unterstützt Praxisanleiter:innen dabei, ihre Rolle in der Einschätzung von Auszubildenden klarer zu fassen. Gemeinsam beleuchten wir die Unterschiede zwischen pädagogischen Beurteilungen im Ausbildungsalltag und formellen Leistungsbeurteilungen, wie sie z. B. in praktischen Prüfungen erforderlich sind.
Inhalte:
- Unterschied zwischen pädagogischer Beurteilung im Ausbildungsalltag und formeller Leistungsbeurteilung in Prüfungen
- Typische Beurteilungsfehler und Strategien zur Fehlervermeidung
- Kompetenzen beurteilen:
- Was bedeutet kompetenzorientiertes Beurteilen?
- Umsetzung in praktischen Abschlussprüfungen
- Erfahrungsaustausch und Fallbeispiele aus der Praxis
Nächte Veranstaltungen:
Termin: 09.–11. September 2025.
Zeit: jeweils 9:00–16:00 Uhr
Ort: WAD Medizinisches Fortbildungszentrum , Schulgasse 2. 01067 Dresden
Zielgruppe: Praxisanleiter:innen in der Pflege
Preis: 299 €
Nachweis: 24 UE /24 Fortbildungspunkte zum Nachweis der jährlichen Pflichtfortbildungen
Anmeldung: Link zur WAD Dresden (folgt)
Hinweis:
Da es in der Fortbildungsveranstaltung um das vertiefte Einsteigen in die eigene Praxis geht, kann es vorkommen, dass bestimmte Themen – je nach Interesse der Teilnehmenden – vertieft bearbeitet werden. Daher ist die Fortbildungsveranstaltung nur als dreitägiges Gesamtpaket buchbar. Es kann vorkommen, dass einzelne Themen zeitlich nach hinten geschoben und erst im folgenden Jahr bearbeitet werden können.